1911-1913
Bis zum Jahre 1912 wuchs die Mitgliederzahl auf 30 Sänger an. In diesen Jahren begann der Verein neben seiner Tätigkeit im Gemeindebereich, durch neue Kontakte mit Nachbarvereinen auch regelmäßig auswärts aufzutreten. Im Sommer entstanden „Kärnten Liederabende“, um den in Seeboden weilenden Feriengästen Unterhaltung zu bieten. Auch gemeinsame Auftritte mit der, im ganzen Kärntner Oberland bestens bekannten Kapelle Brugger, deren Mitglieder zum großen Teil auch Sänger des MGV Seeboden waren, fanden statt.
Als Anerkennung für die stete Aufwärtsentwicklung des Vereines und des erfolgreichen Wirkens der Vereinsführung und des Chormeisters, wurden die Delegiertenversammlung und das Bundessingen des Kärntner Sängerbundes am 22. Juni 1913 in Seeboden abgehalten.
Dem Verein wurde aus diesem Anlass von Frau Sonja Knips als Fahnenpatin unsere derzeitige Vereinsfahne gestiftet.
1894
Von den Herren Johann Dietrich, Gastwirt in Wirlsdorf, und Matthias Ortner, Landwirt vgl. Tripp in Kötzing, wurde am 7.10.1894 eine Versammlung der Gesangsfreunde im Gasthaus Ertl einberufen. 16 sangesfreudige Männer folgten dem Ruf und gründeten noch am selben Tag den MGV SEEBODEN-UNTERHAUS.
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Herr Johann Dietrich und Herr Johann Mandl verfassten am 26.10. 1894 die Vereinsstatuten, die am 3.11.1894 von der Kärntner Landesregierung genehmigt wurden. Am selben Tag wurde die erste Gesangsprobe abgehalten und die Wahl des Ausschusses vorgenommen. Die Chorleiterstelle übernahm Oberlehrer Leopold Eisendle aus Lieseregg, von dem auch der Text unseres Vereinsmottos stammt. Sein Stellvertreter wurde Herr Matthias Ortner.
Auf Anregung des Chormeisters, trat der Verein am 11. Dezember 1894 dem Kärntner Sängerbund bei.
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1895 - 1900
Bereits am 25. Februar 1895, einem Faschingsmontag, wurde die Gründungsliedertafel im Gasthaus Ertl abgehalten. Bei der am 18. Februar 1899 abgehaltenen Jahreshauptversammlung wurde auf Antrag des Herrn Franz Dietrich die Änderung des Vereinsnamens von MGV SEEBODEN-UNTERHAUS auf MGV SEEBODEN beschlossen. 1899 wurden Ferdinand Pichler zum Vorstand und Josef Brugger, Betonwarenerzeuger, zum Chormeister bestellt.
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1900 - 1910
Erst 1908 festigte sich unter dem neuen Vorstand Josef Egger sen., Kaufmann in Wirlsdorf, und Edwin Winkler, Lehrer, als Chormeister das Vereinsgefüge und im September dieses Jahres zählte der Verein wieder 20 Mitglieder. Eine rege Vereinstätigkeit, insbesondere Probenarbeit begann und erstmals wurden wieder 2 Liedertafeln, und zwar am 31. Dezember 1908 (Silvester-Liedertafel) und am 21. März 1909 (Frühlings-Liedertafel), abgehalten.
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1914 - 1918
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte zur Folge, dass der Großteil der Sangesbrüder zu den Waffen gerufen wurde und das Vereinsleben fast zum Erliegen kam.
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1919 - 1924
Nach dem Krieg nahm der Verein im Jahre 1919 unter dem bewährten Vorstand Josef Egger sen., der später aufgrund seiner großen Verdienste zum Ehrenobmann des Vereines gewählt wurde, und dem neuen Chormeister Hans Pleikner, Lehrer in Kraut, seine Tätigkeit wieder auf.
1925 - 1930
Ab dem Jahre 1925 bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurde der Verein vom Vorstand Richard Lassnig, Gastwirt in Wirlsdorf, geführt. Unter der hervorragenden musikalischen Leitung des seit 1919 als Chorleiter wirkenden Schuldirektor Hans Pleikner, entwickelte sich der MGV Seeboden zu einem der bekanntesten und leistungsfähigsten Chöre im Oberland.
Am Faschingssamstag im Jahre 1928 wurde vom MGV erstmals ein Sängermaskenball veranstaltet, der in weiterer Folge zur Tradition wurde. Nicht nur das Lied wurde gepflegt, auch Theaterstücke und Singspiele hat der Verein zur Aufführung gebracht.
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1931 - 1938
1931 zählt der Verein 29 Mitglieder, 1933 waren es bereits 38 Mann. In diesen Jahren entstand aus dem Chor ein Quartett, bestehend aus den Sangesbrüdern Dir. Hans Pleikner, Richard Lassnig, Egger Josef und Sepp Pichler, das wegen seiner ausgezeichneten Leistungen weithin bekannt war.
CHRONIK
1939 - 1945
In den Kriegsjahren 1939 – 1945 wurde der MGV als Sängerkameradschaft unter Richard Lassnig geführt. Gegen Ende des 2. Weltkrieges kam das Vereinsleben fast gänzlich zu Erliegen. Zeitweise, wie zum Beispiel beim Begräbnis des letzten Gründungsmitgliedes Eduard Ortner vlg. Oberschwinger in Kraut am 2. 12. 1943, konnte nur noch das Vereinsquartett auftreten.
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1946 - 1959
Am 13.4. 1946 nahm der Verein durch Neuwahl des Ausschusses unter dem neuen Vorstand Sepp Pichler, Autounternehmer in Seeboden, und dem Chormeister Hans Pleikner seine Tätigkeit wieder auf.
1958 zum Obmann gewählt, festigt und stärkt Peter Unterkofler durch Einsatzfreude und Organisationstalent den Verein. Bestehende Kontakte mit ausländischen Vereinen wurden ausgebaut und neue begründet.
1960 - 1969
1966 war es dem verdienten Chormeister vergönnt, sich von seiner Chorleitertätigkeit zurückzuziehen, nachdem sich Herr Hanspeter Strobl, Lehrer in Reich, bereit erklärte, seine Stelle zu übernehmen. Er setzte den, von den Herren Pleikner und Asenbauer bereits beschrittenen Weg neue weltliche Chorliteratur in das Programm aufzunehmen, konsequent fort, und baute darüber hinaus das geistliche Chorlied in das Programm ein.
1966 wurde ein Doppelquintett aus dem Verein heraus gebildet. Auslandsreisen nach Berlin (1963), Zürich (1965), Delmenhorst, Hamburg und Berlin (1968), Gelsenkirchen( 1971) und Berlin (1973) waren mit erfolgreichen Konzerten verbunden. Die Reisen haben nicht nur menschliche Beziehungen vertieft sondern auch Werbewirkung für unsere Heimat als Urlaubs- und Erholungsgebiet erzielt. Aber auch viele befreundete ausländische Chöre waren in Seeboden zu Gast und erweiterten bei gemeinsamen Auftritten die musikalische Vielfalt.
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1970 - 1979
Bei der am 16.Feber 1974 abgehaltenen Jahreshauptversammlung schied der langjährige Obmann Herr Peter Unterkofler nach 16-jähriger Tätigkeit aus dem Verein als aktives Mitglied aus. Als Nachfolger wurde Herr Peter Weigelt bestellt. Die Mitwirkung am Kärntner Sängerbundesfest in St.Veit/Glan, die 1000 Jahrfeier in Lieseregg und die 8-tägige Reise nach Griechenland bildeten Höhepunkte der folgenden Vereinsjahre. Die starke Heimatverbundenheit des Seebodners Herrn Botschafter Dr. Koller zeigte sich besonders beim herzlichen Diplomatenempfang in der Österreichischen Botschaft in Athen
Die feierliche Einweihung des Kulturhauses am 10.Juni 1977 und die Teilnahme an der ORF Sendung “Ins Land einelosn“, waren weitere markante Punkte des Vereinsgeschehens.
Am 4.Feber 1978 organisierte der MGV den ersten Sängermaskenball im neuen Kulturhaus in Seeboden. Ein neuer Höhepunkt war die erste Plattenaufnahme des Chores in der Pfarrkirche Seeboden.
“Mei Hamat is a Schatzale“ - unter diesem Motto besangen der MGV, der Gemischte Chor, das Doppelquartett und das Frauenquartett eine Schallplatte. In den folgenden Jahren verminderte sich die Mitgliederzahl von 42 auf 32 aktive Sänger.
1980 - 1993
Vom 20.bis 27. Mai 1984 feierte der MGV sein 90. Jubiläum. 4 Chöre aus dem Ausland, 2 Chöre aus den Bundesländern und 31 Chöre aus unserem Sängergau umrahmten dieses Fest bei einem Talschaftssingen in eindrucksvoller Weise.
In den darauf folgenden Jahren wurden Reisen mit Konzerten im In- und Ausland unternommen. Zu den Höhepunkten zählen: Kottingbrunn (1986 u. 1993), Türkei (1986 ), Adventsingen in St. Leonhard bei Salzburg (1989 u. 1992), Budapest ( 1989 ), Salzburg ( 1989), Wien (1990 ), Mörbisch ( 1991), Kollnbrunn (1991), Holland - Belgien – Deutschland ( 1992), Gausingen in Spittal/Drau, Bundessingen in Wolfsberg und viele Jubiläumsveranstaltungen der Chöre im Sängergau.
In diese Zeit fällt auch die Fertigstellung des Probenraumes für den MGV im Keller des Kulturhauses.
Mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel des MGV Seeboden dankte der Verein seinem Chorleiter OSR Dir. Hanspeter Strobl für seine unermüdliche Arbeit. 1993 verlieh ihm der Gemeinderat der Gemeinde Seeboden für seine hervorragenden Leistungen das Goldene Ehrenzeichen für Kultur.
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1994 feierte der MGV Seeboden sein 100jähriges Bestandsjubiläum. 14 Festveranstaltungen erhoben dieses Jahr sowohl gesellschaftlich, vor allem aber musikalisch zu einem Festjahr. Höhepunkte waren der Festabend am 1.Juni und das Gausingen des Sängergaues „Kärntens Oberland“ mit 61 teilnehmenden Chören aus dem In- und Ausland. Neben dem Bundesobmann und dem Bundeschorleiter des Kärntner Sängerbundes nahm auch der Präsident des Österreichischen Sängerbundes an diesem Fest teil. In vier zugleich stattfindenden Konzerten präsentierte der Sängergau seine musikalische Stärke.
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1996 nahmen der MGV am Gausingen in Spittal/Drau aus Anlass des 40jährigen Bestehens des Singkreises Porcia teil.
1999 verlieh der Gemeinderat dem Obmann Dir. Peter Weigelt für seine langjährige verdienstvolle Tätigkeit das Goldene Ehrenzeichen für Kultur.
2000 - 2009
Das Jahr 2000 war wieder ein Jahr mit vielen Höhepunkten. Im März wurde eine gemeinsame CD aller Chöre und Musikkapellen mit dem Titel „Seeboden singt und musiziert zur Markterhebung“ produziert.
Im Mai war die Teilnahme am Kärntner Sängerbundesfest in St. Veit/Glan.
Gemeinsam mit dem Volksschulchor und dem Gemischten Chor wurden die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum unserer Volksschule umrahmt.
Im Juni folgte ein großer Chorabend aller Chöre der Gemeinde Seeboden und am 25. Juni wurde die Erhebung Seebodens zur Marktgemeinde gefeiert.
Im Oktober erfolgte die Wiedereinweihung der St. Jakobuskirche mit Bischof Dr. Egon Kapellari und der katholischen Pfarrgemeinde und musikalischer Unterstützung des MGVs.
2001 legte der Obmann Dir. Peter Weigelt seine Funktion nach 27 jähriger Tätigkeit zurück. Zum neuen Obmann wurde sein Stellvertreter Hans Winkler, Gärtnermeister, gewählt. Im selben Jahr stellte auch der langjährige Gauobmann des Sängergaues „Kärntens Oberland“ SR Oswald Brandner seine Funktion zur Verfügung, die Chorleiter OSR Dir. Hanspeter Strobl übernahm.
Nach 43 Jahren verdienstvollem und prägendem Wirken schied Chorleiter OSR Dir. Hanspeter Strobl 2009 aus dem Verein aus.
Die Chorleiterstelle übernahm Mag. Robert Lücking, auch Chorleiter des Gemischten Chores Seeboden, und eine neue musikalische Ära begann.
Im selben Jahr führte uns eine Kulturreise über Linz (Kulturhauptstadt), Grein (Historisches Stadttheater), Krems, Kellerwelt Loisium, Krumau (Tschechien), zur oberösterreichischen Landesausstellung nach Schlierbach.
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2010 - 2013
Die intensive Probenarbeit mit dem neuen Chorleiter trug bereits bei den Konzerten am 26.3. 2011 (Chanson d ámour) und am 25.10.2012 (Auf zum fröhlichen Jagen) erste Früchte.
2013 wurde für das folgende Jubiläumsjahr in der Stadtpfarrkirche Spittal eine CD mit geistlichen Liedern unter dem Titel „Singet dem Herren ein neues Lied“ aufgenommen. Neben deutsch-, englisch- und russischsprachigen Liedern wurde auch ein lateinisches Werk von Charles Gounod, Messe Breve No. 5 Aux Seminaire, eingespielt.
Pünktlich zur Pandemie übernahm 2019 Andreas Gruntnig die Obmannschaft und lenkte den Verein erfolgreich durch schwierige Zeiten und nun auf das 130. Bestandjahr zu…
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.... to be continued!
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